Ich zeige euch meine Bewerbungsmappe für Kommunikationsdesign. Nachdem ich im Sommer (parallel zu Abi und Umzug) keinen Studienplatz bekommen hatte, habe ich alles getan, um zu erfahren, wie eine gute Mappe aussieht. Und Tadaaaa! Sie hat diesmal nicht nur bestanden sondern mir auch einen Studienplatz in Wiesbaden verschafft.
Zu den trockenen Fakten
Gefordert waren ca. 20 eigene Arbeiten und mindestens 3 Arbeiten zu einem bestimmten Thema. In Wiesbaden wird die Mappe zum Eignungstest mitgebracht und durchgeschaut während die Bewerber schon in der Prüfung sitzen. Fällt die Mappe zusammen mit der Prüfung entsprechend gut aus, wird man zu einem extra Prüfungstag zum Gespräch eingeladen. Dort muss man wenige Fragen zu seiner Mappe und/oder sich selbst beantworten. Mehr dazu im Beitrag „Kommunikationsdesign – Rund um Bewerbung, Mappe und Eignungsprüfung // [II.BwT 03]“.
Meine Mappe
Ich habe in meiner Mappe ca. 15 Arbeiten drin, die ich direkt für die Bewerbung angefertigt habe. 3 Arbeiten sind Zeichnungen aus der Fachoberschule (FOS). Und weitere 3 Arbeiten sind Teil der Hausaufgabe zum Thema „Initiative“. Ich habe diesmal den Schwerpunkt auf meine Ideen und weniger auf die technische Perfektion gelegt.
Fotoprojekt
Ganz oben auf lag meine Lost-Place-Fotoserie. In der Mappenberatung in Mainz hatte man mir den Tipp gegeben, dass die Typo (Schrift) auf den Fotos stören würde. Daher habe ich die Fotos erneut drucken lassen und die Sprüche per Hand daneben skizziert. Meine Idee: Wer schon einmal selbst ein Hotel gebucht hat, weiß, dass ganz viel gemogelt wird. Da gibt es einen talentierten Innenarchitekten und Fotografen die gemeinsam Fotos für den Katalog machen. Dass das Hotel gar nicht so sauber, hell und freundlich ist, stellt man dann vor Ort fest. Die Fotoserie sollte eine humoristische Parodie auf diese Hotelanzeigen sein.
Druckversuche
Ich hatte einfach Bock etwas zu drucken. Da Linoldruck die sauberste Möglichkeit ist und man zudem keine Presse braucht, legte ich einfach los (Hier kannst du dir ansehen, wie das funktioniert). Meine Idee: Auf die Idee mit der Fliege kam ich, als es langsam kalt wurde und an meiner Balkontür eine Fliege festgefroren schien. Da sie aber wieder weg war, als ich sie fotografieren wollte, nahm ich ein Foto aus dem Internet als Vorlage.
Perspektiven
Die nächste Arbeit nannte ich „Froschperspektive“. Ich habe einfach einen Frosch aus verschiedenen Perspektiven skizziert und schnell koloriert. Dabei kam vor allem das letzte Quadrat „Frosch von innen“ total gut an. Meine Idee: Die Idee bekam ich diesmal aus einem Vortrag. Dort sagte jemand, man solle auch gerne Studien in die Mappe legen und außergewöhnliche Perspektiven zeigen. Und schwupps schon war meine Idee geboren.
Skizzen auf Pizzaschachteln
Ich bin ein großer Freund davon Materialien als Ausdrucksmittel zu verwenden. Darum habe ich Verpackungen gesammelt (ähnliche Arbeiten gingen auch nach Mainz), sie mit weißem Acryl bearbeitet und anschließend darauf Skizzen gezeichnet. Meine Idee: Mir fallen in großen Städten immer die vielen Obdachlosen auf. Manche scheinen sich ihr Leben so ausgesucht zu haben, andere sind durch Schicksalsschläge dort gelandet, wo sie jetzt sind. Irgendwie verrückt, dass wir uns dann so teure Snacks wie Pizza leisten. Manchmal werfe ich sogar ein Stück weg, weil ich nur Appetit aber nicht genügend Hunger hatte.
Illustration auf Zeitungskollage
„Selber denken“ habe ich diese drei Bilder getauft. Der ein oder andere kennt sie vielleicht schon aus meiner ersten Bewerbung. In der Mappenberatung kam meine Illustration gut an. Nur auf einwas wies man mich hin: 2 Der Symbole sind verwirrend und eines passt langweilig zum Text. Also überklebte ich das Herz und ersetze es durch eine Kassette. Meine Idee: Manchmal gibt es keine direkte Idee. Hätte man mich gefragt, was ich mir dabei gedacht habe, hätte ich etwas von den Medien erzählt und dass man nicht alles unerforscht glauben soll…
3 Arbeiten aus der Fachoberschule
Die Studie zu Schraffuren „Irreal“, die Zeichnung aus der Prüfungsvorbereitung „Recht oder Unrecht“ und die Aktzeichnung aus der Projektwoche im ersten FOS-Jahr, legte ich bei, weil ich dann doch etwas Technik zeigen wollte. Außerdem hatte ich erst 15 Arbeiten und das erschien mir bei geforderten 20 etwas sehr wenig.
Hausaufgabe zum Thema „Initiative“
„Einfach anfangen“ habe ich die erste Arbeit dazu genannt. Nach 3 Minuten war ich fertig. Meine Idee: Schuld für den Einfall war ein Lehrer aus der Ausbildung (Danke, Herr Luban!), der immer etwas zu stark aufdrückte, wenn er glaubte, jemand traue sich nicht. Sein Mantra war der Spruch „Fangt einfach an“.
„Gegen den Strom schwimmen“ ist der Titel der zweiten Ausarbeitung. Ich habe einfach die Druckplatte meiner Fliegen noch einmal verwendet. Die Schwarzen fliegen nach oben und die eine Rote nach unten. Ich denke die Idee dazu muss ich nicht erklären.
Bei der letzten Arbeit habe ich mit der Redewendung „Die Initiative ergreifen“ gespielt. Symbolisch habe ich eine Hand nach dem Wort greifen lassen. Ich fand die Idee nicht sehr originell – aber anscheinend hat so etwas kein anderer gemacht.
Das Thema
Nachdem ich meine Arbeiten in der Mappe hatte, sah ich, dass die Bilder thematisch sehr nah beisammen waren. Da ich Überschriften bevorzuge bei denen man selbst nachdenken muss, wie die Dinge denn dazu passen bzw. bei denen man in verschiedene Richtungen denken kann, war mein sehr allgemeines Thema schnell gefunden. „Realität“.
Ich hoffe ich konnte dir einen Einblick geben, wie eine gute Mappe aussehen könnte. Wenn du mehr zur Bewerbung für Kommunikationsdesign erfahren möchtest, kannst du gerne bei DIESEM Artikel vorbei schauen. Hier gebe ich Tipps von A bis Z.
Du hast noch Fragen?
Im 8. Semester habe ich ein FAQ geschrieben, das die meisten deiner Fragen ausführlich beantworten wird.
Was sind deine Erfahrungen mit Eignungsprüfungen?
Liebe Grüße > sara